Haltung für Anfänger


Dieses Kapitel richtet sich direkt an Alle, die mit dem Gedanken spielen, sich Wachteln anzuschaffen.

 

Der Trend zum Nutztier scheint ungebrochen und alles geht "back-to-the-roots". Hühner sind schnell eine Überlegung wert, doch die sind ja sooo groß, also werden -Schwups- mal ein paar Wachteln organisiert, die sind ja so süß und klein, brauchen außerdem nicht viel Platz und Eier gibt's auch.

 

In den sozialen Medien wird dann oftmals diskutiert, ob Hahn oder Henne, eine bunte Truppe, die sich den Kopf blutig hakt, dann kam die Ratte und der Traum von Wachteln und eigenen, hübsch gesprenkelten Eiern verwandelt sich in einen blutigen Albtraum.

 

Deshalb vor ab ein paar Tipps:

 

1. Stallsicherung

 

Ein Wachtelstall muss gesichert sein, nach oben, nach unten, ringsherum, damit Freßfeinde sich nicht willkürlich an den Wachteln bedienen. Man kann sie nicht 100% schützen. Es gibt Videos, in denen ein Dachs die Metalltür regelrecht verbiegt, um an die Wachteln zu kommen. Hier muss man dann wohl kapitulieren, die Wachten in einem gemauerten Stall halten, oder drinnen.

 

Nach unten: wir haben neben alten Ziegeln, Kaninchendraht (max.12,5mm Maschenbreite) flächig ausgelegt und darüber noch Rasengittersteine. Ratten wühlen sich überall durch, selbst gestreute Glasscherben stellen kein Hindernis dar.

 

Ringsherum: Max. Maschendrahtbreite 12,5mm, am besten keinen Volierendraht, sondern punktgeschweißt und feuerverzinkt.

 

Nach oben: Sinnvollerweise ein festes ein Dach wegen Regen & Co. Bei flachen Gattern haben sich Licht- oder Wellplatten bewährt.

 

2. Der Wachtelkauf

 

Meine Wachteln stammen von einer "Züchterin", die seit mehr als 30 Jahren Wachteln (auch für Falkner und die Jagd) züchtet bzw. vermehrt. Die Haltung ist zwar- naja- ausbaufähig, aber ich konnte zu 100% sicher sein, dass ich ausschließlich Hennen bekommen. Die Frau hatte es einfach drauf- basta!

 

Anfänger sollten, wenn sie schon keine Ahnung von Wachteln haben, sich an einen gescheiten Züchter wenden, den man alles fragen kann, der dem Käufer alles erklärt und zeigt.

Zu oft füllen sich die Wachtel-Gruppen mit Beiträgen, welche die neue erworbene Wachtelgruppe zeigt. Zur Überraschung des Themenstarters entpuppt sich die Gruppe dann als Herren-WG, die schnellstmöglich wieder aufgelöst oder umgetauscht werden muss. 

 

Deshalb: Lieber etwas länger warten und zu einem erfahrenen Züchter gehen oder zu Jemandem der ordentlich Ahnung hat und einen nicht übers Ohr hauen will.

 

3. Wachtelfütterung

 

- Kein Hühnerfutter für Wachteln! Wachteln sind KEINE Hühner!! Wachteln brauchen Wachtelfutter! Das sollte doch nicht so schwer sein, oder?

 

4. Nachzucht

 

Ja, Wachtelküken sind goldige Flauschebälle, die innerhalb weniger Wochen zu echten, ausgewachsenen Wachteln heranwachsen, ohne Flauschi, sondern mit Federn! Davon ca. 50% Hähne! Bekommt man die versorgt, ist man bereit zu schlachten? BEVOR man Bruteier in den Brüter legt, bitte darüber nachdenken, was NACH dem Schlupf passiert!

 

5. Schlusswort

 

Wachtelhaltung ist nicht schwer, wenn man sich VORHER ein wenig informiert. Mit ein wenig Recherche bleibt den Wachteln viel Leid erspart, dem Besitzer Geld und Nerven und alle können sich über Eier und gesunde Tiere freuen. Es bedarf nur ein wenig Eigenengagement.